Ben Hammer: Tage Danach

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Ben Hammer: Tage Danach

25. September 2019In BuchclubBy Kai-H. Schroeder

Vorwort

Da ich Printprodukte bekanntermaßen absolut geil und unterstützenswert finde, starte ich heute mit einer komplett neuen Kategorie auf meinem Blog. Getauft wurde sie konsequenterweise „Der Buchclub“. Nach und nach werde ich euch hier die Bücher vorstellen, die ich in meinem Regal stehen habe und ein paar Worte dazu und eventuell auch über den Autoren verlieren.  Solltet ihr selber mal einen heißen Buchtip für mich oder gar ein eigenes Buch zum reviewen haben, schreibt es mir einfach in die Kommentare oder via Mail. Ich freue mich!

Ben Hammer – Tage Danach

Man muss sich eingestehen, dass Bens erstes Buch „Das Leben und Sterben des Ben Hammer“ nicht bei allen auf Verständnis und Gegenliebe gestoßen ist. Ich selbst nenne es auch mein Eigen. Es war für einen aussenstehenden relativ wild, dokumentierte es doch sein Jahr und Leben mit auf den ersten Blick wahllos geknipsten, analogen, Schnappschüssen des Alltags. Es ist wahrlich ein Buch, für das man sich ein bisschen Zeit nehmen muss um den Gedanken dahinter zu verstehen. Für die einen zu hoch, für die anderen spannend, für wieder andere total scheiße. Aber wie man es auch dreht und wendet: interessant war es alle mal. Mit seinem neuen Werk „Tage Danach“ hat sich Ben jedoch definitiv weiterentwickelt und fährt nun eine klarere Linie.

Das ist er also. Der neue Bildband von Ben Hammer und somit der Nachfolger des eben beschriebenen ersten Bildbandes. Schwarz-weiß fotografiert auf Ilford HP5 Analogfilm mit einer Contax G2. Bereichert mit 8 Illustrationen von Lucy Bohr, handschriftlichen Notizen und 18 Songzitaten deutscher Pop-Songs. Entwickelt wurden die Fotos bei Mein Film Lab.

Gedruckt auf, zum Analogfilm sehr gut passenden, 120g/m2 Soporset Premium Offset Papier in Hamburg bei Siepmann, erstreckt sich die Monographie auf einem Format von 200x265mm. Ja, du hast richtig gelesen: eine Monographie. Ben hat die wundervolle Katharina für sein Projekt gewinnen können und präsentiert auf 198 Seiten genau die Freiheiten, die er sich immer gewünscht hat.

Im sehr ehrlichen und offenen Vorwort beschreibt Ben, dass er das Projekt fast aufgegeben hätte – die Gründe dazu könnt ihr gerne selber nachlesen. Ich persönlich bin nur sehr glücklich, dass er es nicht gemacht hat – sondern weiter an seinem Traum, einer Monographie, festgehalten und sie umgesetzt hat. Er hat sich durchgesetzt und seine ganze Liebe zu dem Projekt in das Buch gepackt – und dabei eine der schwierigsten Zeiten die man als Mensch so durchmacht verarbeitet. Ich wette, viele werden sich auf den Seiten wiederfinden. Well done, Ben. Ich kann es, nicht nur weil ich dich persönlich schätze und mag, weiterempfehlen!

BEN HAMMER

Tage Danach

Der neue Bildband von Ben Hammer. Schwarz-weiß fotografiert auf Ilford HP5 Analogfilm mit einer Contax G2. Bereichert mit 8 Illustrationen von Lucy Bohr, handschriftlichen Notizen und 18 Songzitaten deutscher Pop-Songs.

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Wacom Intuos S - Das Kleine Schwarze für den Schreibtisch

Technik

Wacom Intuos S - Das Kleine Schwarze für den Schreibtisch

12. Oktober 2018In TechnikBy Kai-H. Schroeder

Vorwort

Seit ich bei meinem sechsmonatigen Praktikum in der Post-Production von Paul Ripke vor etwa sechs Jahren bei Ruth und Christoph eingeimpft bekommen habe mit einem Grafiktablet zu arbeiten und die Vorteile dieser schönen Geräte kennen und schätzen gelernt habe, will ich diese Geräte nicht mehr in meinem Alltag missen. Relativ zügig hatte ich mir ein Wacom Intuos 3 Medium gekauft, welches ich hier über den Blog erst neulich verkauft habe. Es hat mir also eine relativ lange Zeit treu gedient.

Meist habe ich mich damit begnügt die Regler in Lightroom und „die paar Pfade und Masken“ in Photoshop mit meiner Logitech MX Master 2S oder dem Macbook-Touchpad zu bearbeiten. Das klappt soweit ja auch ganz gut. Geht mir aber nach kurzer Zeit nur gehörig auf den Senkel, das stumpfe geklicke. Dennoch finde ich, ist das Wacom Intous 4 ist in Medium zu groß, um es dauerhaft auf dem Tisch liegen zu haben. Die Express-Keys an der linken Seite nutze ich sowieso nicht.

Da sich die Anzahl meiner Photoshop-Intensiveren Arbeiten seit dem Beginn meiner Selbstständigkeit vor exakt einem Jahr nun wieder sehr erhöht hat, war ich es Leid, ständig das Intuos 4 rauszukramen. Dann lieber mit der Maus. Arrrgh. Auch kacke. Man. Und transportabel ist es schon mal gar nicht. Ich brauche was kleineres. Was ich auch mal in den Rucksack stecken kann, damit ich auch on Location, im Zug oder im Home-Office arbeiten kann.

Also habe ich mich umgeschaut und retschatschiert, was der Markt hergibt. Klein, leicht und am besten Wireless sollte es sein. Und dann sah ich es. Es war Liebe auf den ersten Klick. Das neue Wacom Intuos S in schwarz.

Gesehen, bestellt und nach einer gut einstündigen Befreiungsaktion aus dem Briefkasten, zu dem mir leider der Schlüssel fehlt, hatte ich es endlich vor mir liegen. Und es ist verdammt klein. Aber das ist ja auch schön und genau so gewollt. Ich zeige euch mal einen kleinen Vergleich mit dem iPhone X:

Wie immer gibt’s auch ein paar Hard-Facts für alle interessierten, die gerne über Technik lesen.

Die Intuos-Serie von Wacom ist „Einsteiger“-Variante im Tablet-Segment. Die Damen und Herren von Wacom haben mich in letzter Zeit mit ihren vielen Namensänderungen im Sortiment ziemlich verwirrt. Aber das ist jetzt vergangenheit. Die mit 8,8mm Höhe sehr dünne Intuos-Serie gibt es sowohl in der Größe S (152,0 x 95,0mm; 250g) als auch in M (216,0 x 135,0mm; 410g) und in zwei verschiedenen Farben: schwarz und Pistaziengrün. Die S-Version gibt es entweder mit oder ohne Bluetooth, die M-Version gibt es ausschließlich mit Bluetooth. Ergibt halt auch einfach Sinn. Bei der S-Variante trennen die beiden Versionen auf Amazon ganze 8€ – ich würde also eher dazu tendieren direkt die BT-Version zu nehmen.

Die Tablets verfügen, im Gegensatz zu ihren großen Brüdern und Schwestern der Intuos Pro Serie, nicht über einen Multi-Touch, das heißt ihr könnt es leider nicht wie ein Trackpad mit den Fingern nutzen. Dafür kostet euch die S-Version mit BT auch keine 190€ sondern „nur“ 85€.  Eigentlich möchte ich das Intuos auch gar nicht mit der Pro Serie vergleichen, denn diese hat klar ihre Vorzüge und diese rechtfertigen wohl auch den Preis. Konzentrieren wir uns wieder auf das „normale“ Intuos.

Zum Tablet an sich erhält man neben einer schönen Verpackung noch den neuen 4k Wacom Stift, der kabellos, batterielos mit 4096 Druckstufen und einem programmierbaren Seitenschalter agiert. Weiterhin liegt logischerweise noch ein 1,5 m langes, PVC-freies USB zu Micro-USB Kabel mit L-förmigem Stecker. Den Stift an sich kann man hinten aufdrehen und man erhält drei Ersatzspitzen. Eigentlich sehr fair, wenn man bedenkt, dass der Stift alleine schon 40€ kostet. Dem Stift an sich fehlt zwar ein gummierter Griff, er liegt aber dennoch gut in der Hand – ein Stift halt. Die beiden Zusatztasten sind gut erreichbar. Ich selbst habe auf den unteren Key den Doppelklick und auf den oberen Key den Einzelklick programmiert. Dank dem via Download-Center erreichbaren Wacom Desktop Center kann man sich allen möglichen Kram selber einstellen – sehr gut!

Die fest verbaute Li-Ion Batterie sorgt angeblich für einen Betrieb von mindestens 15 Stunden, die Ladezeit kann bis zu 3,5 Stunden in Anspruch nehmen. Klingt sehr, sehr vernünftig. Ich kann dazu nur leider noch nichts sagen, das wird sich mit der Zeit im Praxiseinsatz zeigen.

Am oberen Ende des Tablet befinden sich neben dem Power-Schalter auch noch vier nach belieben anpassbare ExpressKeys, auf denen man seinen Stift legen kann, wenn man das Tablet gerade mal nicht nutzt. Ganz grundsätzlich ist das Tablet so designed, dass man mehr als 3/4 der Fläche aktiv nutzen kann, ohne das einen nervige Rahmen an der Arbeit hindern.

Nach dem ersten auspacken geht’s erstmal daran, das Tablet zu installieren und mit meinem Bluetooth zu verbinden. Dazu steckt man zunächst das Kabel an um eine Verbindung herzustellen. Danach das Kabel ab, einmal auf den Knopf in der Mitte drücken bis er blau leuchtet und in euren Bluetooth-Einstellungen koppeln – fertig. Das ging bei mir hier auch echt mühelos. Dennoch muss es zunächst erstmal danach via Kabel aufgeladen werden.

Und dann geht’s auch schon los. Das Tablet ist einsatzbereit und was soll ich noch groß schreiben? Es funktioniert. Und das sehr gut. In Photoshop gibt’s keine Mängel, ich habe genug Platz auf dem Tablet und wenn mir die Größe mal nicht reicht wird halt reingezoomed. Easy.

Ich mag euch noch mal unter die Nase reiben WIE klein das Tablet wirklich ist, im Vergleich zu einem Medium-Brett und einem 27″ iMac:

Damit ich das Kleine Schwarze auch immer sicher mit auf Reisen nehmen kann, habe ich mir diese praktische Tasche von Khanka gegönnt. Da passt alles rein und schön stabil ist sie obendrein.

Fazit

Ich kann das kleine Ding jetzt schon sehr empfehlen. Wacom ist eh eine Marke auf die man bauen kann. Mit dem kleinen Intuos S habe ich meine optimale Lösung für den Schreibtisch und To-Go gefunden und hoffe das ich ab jetzt von Klick-Krämpfen verschont bleibe.

Wer also auf viele Express-Knöpfe, fancy Displays und eine größere Zeichenfläche verzichten kann und eher eine portable, kleine Version bevorzugt ist mit dem für um die 85€ erhältlichen Intuos S sehr gut aufgestellt. Gerade auch Einsteiger können sich damit perfekt an die Welt der Tablets gewöhnen.

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Wacom Intuos S

Digitales Zeichnen, Malen oder Fotobearbeitung? Das Wacom Intuos hat für alles das richtige Rüstzeug. Es lässt sich schnell und einfach einrichten, transportieren und sollte auf keinem Schreibtisch eines Kreativen fehlen.

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Das DS1618+ von Synology - Ein 6 BAY NAS für Fotografen

Technik

Das DS1618+ von Synology - Ein 6 BAY NAS für Fotografen

9. Oktober 2018In TechnikBy Kai-H. Schroeder

Vorwort

Wer kennt es nicht? Man arbeitet einige Jahre vor sich hin, sammelt Festplatten um Festplatten, denn wir brauchen den Speicherplatz. In Zeiten wo RAW-Daten von handelsüblichen Kameras schnell mal 80MB je Bild wiegen und Videos/Filme in 4k aufgenommen werden.

Wenn man sie nicht richtig nummeriert, markiert, sortiert und beschriftet sucht man ewig, bis man die gewünschten Dateien gefunden hat. Gerade wenn man beruflich damit zu tun hat, ist eine gute Ordnung und ein schneller Zugriff immens wichtig. Ich arbeite derzeit seit Anfang 2018 an meinem „optimalen“ Workflow, was meine Daten angeht – eine gar nicht allzu einfache Geschichte. Dazu werde ich in einem weiteren Blogartikel mehr schreiben, doch heute geht es um die zentrale Zusammenführung meiner wichtigsten Daten bzw. der Daten, auf die ich täglich einen schnellen Zugriff haben muss.

Zu Beginn des Jahres habe ich in mein erstes NAS investiert, das Synology DS718+. Es handelt sich dabei um ein 2-Bay Network Attached Storage, kurz NAS. Quasi ein externes Festplattengehäuse mit zwei Einschüben, das man in sein bestehendes Netzwerk einbinden kann um mit mehreren Rechnern darauf zugreifen zu können. Auch ist es möglich auf diese Daten via Internet zuzugreifen und somit Ortsunabhängig zu arbeiten. Praktisch: sofern man über genügend Speicherplatz verfügt, kann man sich auch eine Cloud einrichten und somit auf Dropbox und Co. verzichten. Damals kaufte ich mir direkt zwei 8TB Seagate IronWolf hinzu. Diese IronWolfs sind Netzwerkfestplatten, die speziell für den Dauerbetrieb und einer Laufleistung von etwa 1.000.000 Stunden ausgelegt sind. Man könnte auch normale Festplatten nutzen, allerdings ist hier ein Ausfall wahrscheinlicher und naja, da gibt es sicher noch ein paar weitere Nachteile. Ich habe mich also dazu entschlossen direkt auf Nummer Sicher zu gehen, auch wenn die Festplatten um die 250€ pro Stück kosten. Alles in allem hat mich das ganze Set um die 950€ gekostet und ich dachte ich komme damit locker zwei Jahre aus. Falsch gedacht. Aber dazu später mehr!

Die Synology-NAS haben den Vorteil, dass man die Festplatten zu einem RAID (Redundant Array of Independent Disks), also „Redundante Anordnung unabhängiger Festplatten“ zusammenschließen kann. Ich habe mich für ein RAID-1 entschieden, einem Verbund von zwei Festplatten, die sich automatisch spiegeln. Dabei begrenze ich meinen möglichen Speicherplatz von vormals 16TB auf nur 8TB, erhöhe aber die Sicherheit für den Fall, dass eine Festplatte ausfällt. Wichtig an dieser Stelle zu betonen: ein RAID ist KEIN Backup. Sollte es hier im Büro brennen, das NAS einen Kurzschluss erleiden oder es regnet plötzlich rein, dann sind auch ALLE Daten weg. Das muss jedem klar sein. Eine externe Sicherung, die ich mir mit einer externen Seagate 8TB Festplatte eingerichtet habe, ist unabdingbar. Die Sicherungsfestplatte wird immer an einem anderen Ort aufbewahrt und einmal in der Woche mit den neuen Daten des NAS bestückt. Wie gesagt, dazu erzähle ich ein andermal noch mal mehr.

Wir befinden uns also am Anfang des schönen Oktobers und ich habe nur noch zwei Terabyte an Speicherplatz auf meinem NAS. Von wegen, das System hält in diesem Sinne für zwei Jahre. Ich musste mich jetzt also schon mal mit dem nächsten Jahr auseinandersetzen und umdenken. Sollte ich einfach nur zwei größere Festplatten kaufen? Mein Workflow würde es vorsehen, dass ich eine Festplatte aus dem jetzigen NAS-RAID mit an den sicheren Ort nehme und die andere Festplatte als externe umfunktioniere und im Büro lagere, dementsprechend würde ich zwei neue Festplatten in das NAS bauen. Irgendwie empfand ich die Lösung als Sub-Optimal. Zumal ich andauernd auch mal in 2016/2017 rumwurschteln muss und zudem noch eine weitere Festplatte mit „Multimedia und Office“ im Büro habe, die mir dann unterwegs fehlt. Irgendwie träume ich von dem System alle für mich relevanten Daten an einem Ort zu haben. Und damit steigen wir jetzt ein in unsere kleine Vorstellungsrunde.

Das Synology DS1618+

Es war für mich also definitiv klar, dass ich ein NAS mit mehreren Festplatteneinschüben benötige. Neben z.B. QNAP gibt es noch einige andere Konkurrenten aber auch aufgrund des wunderbar informativen YouTube-Kanals von iDomix der einem alles mögliche zu den NAS und deren Optionen erklärt, habe ich mich dazu entschieden bei Synology zu bleiben.

Neben den Plus-Varianten der NAS von Synology gibt es noch weitere Serien, wie zum Beispiel die J-Serie, die Value-Serie (wie DS1618, nur halt ohne Plus) und die FS- & XS-Serien.

Dabei zielt die J-Serie auf „Einsteiger“, die auf Preis/Leistung setzen. Die Value-Serie ist eher für den Heimanwender gedacht, während die Plus-Serie für Business und größere Anwendungen gemacht ist. Die FS- und XS-Serien sind für die Server-Zentren bestimmt, also richtig dicke Viecher. Man kommt also auch mit der J- und der Value-Serie super aus. Die Plus-Varianten von Synology verfügen jedoch über eine Handvoll Features, die es eventuell wert sind, ein wenig mehr zu investieren. Das dickste Feature ist Btrfs, welches ich weiter unten noch erkläre, ganz klar. Einige weiter Apps sind weiterhin nur der Plus-Serie zugänglich gemacht worden. Darunter Mail Plus, der high Availability Manger, Intrusion Prävention und weitere. Ob man die jetzt im einzelnen benötigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich jedoch mache keine Kompromisse mehr und möchte gerne mit dem Besten vom Besten arbeiten. Nicht nur was Licht- und Fototechnik angeht, sondern auch bei allen anderen Dingen, die dahinter stehen.

Nun gibt es diverse Möglichkeiten in der Plus-Serie. Das DS918+ (4-Bay) für ca. 580€, das DS1517+ (5-Bay) für ca. 800€ und halt das DS1618+ (6-Bay) für ca. 830€. Alles darüber ist mir, stand jetzt, zu doll. Vier Festplatten wären zwar schon nicht schlecht, aber da würde ich mich unsicher für die Zukunft fühlen. Aufgrund des geringen Preisunterschieds zwischen dem 5-Bay und dem 6-Bay war dann die Entscheidung klar. Es wurde das DS1618+ (6-Bay).

Dazu überlegte ich mir folgende Aufteilung der Festplatteneinschübe, jedoch bereits für das kommende Jahr:

Platz #1 wird eine 4TB Seagate Ironwolf einnehmen, auf der ich dann meinen Bürokram samt Multimedia (Videos, Musik, Programme) verstaue. Auf Platz #2 kommt ebenfalls eine 4TB Seagate Ironwolf auf der meine Arbeiten aus 2016 und 2017 zu finden sind. Damals brauchte ich für 4TB also noch zwei Jahre, puh. Die #3 wird eine der jetzigen 8TB Seagate IronWolf einnehmen und meine Arbeiten aus 2018 abdecken. Platz #4 und #5 werden dann ein neues RAID-1 mit zwei 10TB Seagate IronWolf bilden während Platz #6 dann frei bleibt. So habe ich die wichtigsten Arbeiten der letzten Jahre zusammen an einem Ort und kann diese auch Online abrufen.

Für 2020 würde ich dann die selbe Aufteilung vornehmen, außer dass nun Platz #4 2019 abdecken wird und #5 und #6 das RAID-1 für 2020 bilden. Ich erhoffe mir davon Zukunftssicherheit. Für 2021 ist das Spiel dann insofern gleich, als das ich alle Festplatten einen Platz verrücke und nach hinten verstaue, demnach also die Arbeiten aus 2016/2017 rausfliegen und so weiter. Ich hoffe das war einigermaßen verständlich erklärt. Mal schauen, wie lange ich damit vernünftig fahre..

Warum eigentlich die SeagateIronwolf und nicht die WesternDigitalRed? Weiß nicht. Einfach aufgrund der Empfehlungen anderer und der besseren Testergebnisse. Ich glaube man macht mit beiden nichts falsch.

Angebunden werden kann das NAS auch direkt via LAN an den Rechner. Ob das jetzt so sinnig ist, sei mal dahingestellt. Aufgrund unserer aktuellen technischen Anbindung im Büro bin ich auch gezwungen, dies so zu lösen. Sobald es ins größere Büro geht, mit neueren Leitungen, kann ich auch endlich das ganze Potential eines NAS ausschöpfen. Es wird dann an einen Gbit-Switch oder direkt an die FritzBox! angeschlossen.

Die technischen Details:

Kommen wir jetzt zu einer kleinen Vorstellung meines neuen, etwa 5 Kilo schweren NAS, dem DS1618+ (6-Bay). Das eigentlich schon als Server durchgehende NAS verfügt über eine Intel Atom C3538 Quad-Core CPU mit 2,1 GHz der in 14 nm produziert wird und statt 2 nun 8 MB Cache bietet. Ausgerüstet ist das DS1618+ mit 4GB DDR4-SO-DIMM Arbeitsspeicher in der Standardversion, den man sehr einfach auf bis zu 32GB erweitern kann. Allerdings verbaut Synology, obwohl möglich, keinen ECC-Speicher, sondern NON-ECC-DDR4-2133-SO-DIMM. ECC-Speicher erhöht kurz gesagt die Sicherheit und sinkt die Ausfallwahrscheinlichkeit bzw. den Datenverlust. Die maximale interne Rohkapazität gibt Synology übrigens mit 84 (!!) TB an. Mit Erweiterungseinheiten kommt man auf eine maximale Rohkapazität von 224TB – ja, moin. Jedes einzelne Volumen darf überdies 108TB fassen. Aber bis wir da sind, dauert es sicher noch ein, zwei Jahre.

Somit steckt in diesem kleinen Kasten schon ungefähr 10.000% mehr Leistung als in meinem ersten Rechner. Stark!

Die Leistungsfähigkeit wird laut Synology mit 2.037MB/s beim lesen angegeben. Laut ComputerBase erreicht das DS1618+ im beim Dateitransfer dank Link Aggregation* im Test rund 270 MB/s beim Schreiben und fast 260 MB/s beim Lesen. Lediglich die Lesegeschwindigkeit des Ordners mit vielen kleinen Dateien profitiert nicht im gleichen Maße wie die Schreibgeschwindigkeit des Ordners, die sich mit rund 240 MB/s tatsächlich fast vervierfacht, verdoppelt sich in Summe aber nahezu im Vergleich zur Übertragung an nur einen PC.

*Die DS1618+ bietet vier Gigabit-LAN-Schnittstellen, die per Link Aggregation gebündelt werden können, so dass sich der simultane Datenzugriff über mehrere Clients deutlich beschleunigen lässt. Dies ist insbesondere bei der Übertragung von einzelnen, großen Dateien sichtbar. Jedoch auch nur, wenn mehrere Rechner auf ein NAS zugreifen.

Ohne Link Aggregation schafft das 1618+ über jeden der vier Gbit LAN Ports die vom Port limitierten 120MB/s in beide Richtungen locker. Möchte man mehr Datendurchsatz, muss man via PCIe eine 10Gbit LAN-Karte einbauen. Damit dürfte man die Lese- und Schreibwerte etwa verfünffachen, auch wenn Synology selbst irrwitzige 1080MB/s lesend und 436MB/s schreibend angibt. Arbeiten auf dem NAS? Gar kein Problem.

Die zwei 92mm Lüfter des NAS sind nicht unhörbar aber mit rund 33 Dezibel im Leerlauf und 35,1 Dezibel bei Festplattenzugriff auf alle sechs Festplatten überzeugt es angesichts der Anzahl der Festplatten aber trotzdem in Punkto Lautstärke. Der gute iDomix warnt jedoch vor einem Wechsel der Lüfter, da leisere und schwächer laufende mit den großen NAS nicht zurechtkommen. Also stellt euch die Kiste lieber ein, zwei Meter vom Schreibtisch entfernt auf, dann ist das schon in Ordnung.

Die Leistungsaufnahme steigt natürlich mit der Anzahl der Festplatten. Bestückt mit sechs Festplatten, liegt diese beim schreiben bei 52,5 Watt. Im Leerlauf sind es immerhin noch 47,3 Watt. Im Ruhezustand der Festplatten sind es immerhin auch noch 20,2 Watt. Nun gut, ist halt ein Server und die Daten sollen ja sicher sein, oder?

Wenn wir also von etwa 30 Watt im Durchschnitt ausgehen, verbraucht das NAS bei Dauerbetrieb etwa 262,08 kWh die, je nach Stromanbieter, um die 73,38€ im Jahr an Strom kosten wenn man wiederum von Kosten in Höhe von 0,28 € pro kWh ausgeht.

Die meisten dieser technischen Details habe ich aus dem Test von ComputerBase übernommen, da mir hierzu das nötige Know-How und die Testgeräte fehlen. Seit doch so lieb und stattet den netten Menschen dort mal einen Besuch ab. ????

Genug der Daten? Na gut, dann kommen wir jetzt mal zu ein paar Bildern!

Geliefert wird es in einer ziemlich großen, schlichten Box. Das muss man nicht unbedingt zeigen. Ausgepackt begrüßt einen die schmucke Kiste samt Festplatten dann so:

Außerdem in der Verpackung zu finden:
– 1x Stromkabel
– 2x Netzwerkkabel
– Schlüssel zum sicheren abschließen der sechs Festplatteneinschübe
– einen Quick-Installation-Guide
– Schrauben zur Befestigung von 2,5″ Festplatten in den Einschüben

An der Front findet man diverse LEDs, unter anderem für (von Links nach Rechts):
– Status Anzeige
– Warnanzeige
– Netztschalter und Anzeige
– 3x LAN Anzeige
– Laufwerk Statusanzeige (LED oben an den den Schächten)
– unten rechts findet sich ein USB 3.0 Port für weitere Festplatten im Verbund bzw. Backup-Festplatten

Das DS1618+ verfügt, wie schon erwähnt, über sechs Festplatteneinschübe, die man via HotSwap ganz easy und ohne Werkzeug von vorne erreichen kann. Alle Einschübe sind nummeriert, sodass man diese nicht noch extra beschriften muss (so wie ich zum Beispiel es erst vorhatte).

Dazu werden die Festplatten einfach nur in die Einschübe gelegt. Außen ist eine Art Schiene mit Plastiknuppis, die man zunächst abklipst und nachdem die Festplatte sich im Einschub befindet einfach wieder draufklipst. So einfach kann das gehen.

Die Festplatte ist also innerhalb 30 Sekunden fest an ihrem Platz und zurück im Schacht.

Auf der Rückseite finden wir dann natürlich noch einige weitere Anschlüsse:
– Strombuchse
– Kensington-Sicherheitsschlitz
– eSATA-Port
– 4x 1GbE RJ-45-Anschlüsse
– 1x PCIe-Erweiterungssteckplatz
– Reset-Taste
– 2x USB 3.0 Ports

Dank dem PCIe-Erweiterungssteckplatz, über den auch nur die größeren NAS von Synology verfügen, kann man das NAS mit einer weiteren SSD (sogar auch mit NVMe- und SATA-SSDs im M.2-Format) oder einer 10Gbps Netzwerkkarte aufrüsten. Gerade wenn mehrere User auf das NAS zugreifen oder man den Datendurchsatz noch mal erhöhen möchte, ist das keine schlechte Sache.

Die größeren NAS von Synology verfügen übrigens nicht nur über einenPCIe-Erweiterungssteckplatz, sondern können sowohl mit dem Btrfs-Dateisystem als auch dem Ext4-Dateisystem umgehen. Btrfs bietet eine automatische Datei-Selbstreparatur, die ohne Eingriff durch den Benutzer beschädigte Dateien erkennen und wiederherstellen kann. Der Nutzer hat bei Synology dabei auf Ordnerebene die Wahl, Daten-Prüfsummen für die Datei-Selbstreparatur und Dateisystembereinigung zu aktivieren oder deaktiviert zu lassen. Beim Erstellen des Volumes muss der Nutzer zwischen Btrfs und Ext4 wählen, ein nachträglicher Wechsel zwischen den Dateisystemen ist – wie üblich – nicht ohne Umweg über eine Datenauslagerung und Neuinstallation möglich.

Außerdem schön:
Man kann diverse Synology-NAS aneinanderkoppeln. Sollte dieses hier voll sein, könnte ich einfach ein weiteres dazu kaufen, mit Festplatten auffüllen und mir so einen „größeren“ Server hinstellen. Auch das Backuppen via USB und externen Festplatten funktioniert relativ einfach.

Die Software:

Ein starkes Plus bei Synology ist ohne wenn und aber die Software. Man hat so – fucking – viele Möglichkeiten das NAS vollzustopfen mit Apps und Dingen, die einem das Leben leichter oder schöner machen. Neben den wunderbaren Möglichkeiten für Backups wie „Active Backup for Server“ und „Hyper Backup“ gibt es wie schon erwähnt einen Cloud-Service und viele weitere Möglichkeiten, die jeder individuell für mehr oder weniger wichtig erachtet. Ich persönlich bin gespannt auf die Audio Station, in der man seine Musik sammeln kann und ähnlich wie über iTunes oder Spotify, auch via App am Smartphone abrufen kann – praktisch. Die Photo Station gewährt euch Zugriff auf eure Fotos bzw. kann als eine Art „Picdrop“ fungieren um euren Kunden Dateien zur Verfügung zu stellen. Die Video Station ist praktisch für die Heimanwendungen oder für Christian, wenn er am TV seine Filme präsentieren will. Ähnlich wie bei PLEX zeigt euch die Video Station die Filme samt Cover und Infos an. Die Note Station macht Everest und OneNote Konkurrenz. Man kann Listen und To-Do’s anlegen und bearbeiten. Die Cloud Station macht, was der Name schon sagt: euch eine eigene Cloud liefern. Kündigt eure Dropbox Abos, jetzt gehts los! Und da hat man ja schon fast durch die wegfallenden Abokosten die Stromkosten wieder raus – oder wat. ????

Letztlich gibt es viele gute App, aber ich werde mich wohl auf das grundlegende beschränken: Daten sichern. Und damit arbeiten.

Zur Installation gibt es im Netz und auf YouTube genug Videos, die euch helfen das NAS perfekt aufzusetzen. Wenn ihr fragen habt, könnt ihr sie jedoch gerne stellen. Ansonsten möchte ich meine kleine Vorstellungsrunde hier mit einem Fazit beenden.

Fazit

Mit dem Synology DS1618+ habe ich mir und meinen Kunden ein wenig mehr „Daten-Sicherheit“ ins Haus geholt. Mit insgesamt sechs Festplatteneinschüben habe ich genug Möglichkeit um die nächsten ein, zwei oder auch drei Jahre ohne große Aufrüstungen (außer der Festplatten) entspannt und sicher meine Daten an einem Ort zu haben. Das heißt ich muss weniger mit einzelnen Festplatten rumhantieren, kann ständig darauf zugreifen und erleichtere und beschleunige mein Arbeiten ein weiteres mal um ein paar Prozent. Und das sind die Prozente, auf die es ankommt. Auf die sich jeder Kunde verlassen möchte.

Insgesamt bleibt mir so nun mehr Zeit für die wichtigen und spaßigen Dinge meiner Arbeit: das Fotografieren.

Ich hoffe ich konnte dem ein oder anderem das Thema NAS näher bringen oder gar zu einer Entscheidung verhelfen, was die Ausrichtung in der Zukunft angeht. Ich kann nur jedem so ein NAS ans Herz legen, ob von Synology oder einer anderen Marke ist ja erstmal egal. Wo ich schon dabei bin: weder wurde ich von Seagate, noch von Synology oder jemand anderem bezahlt um das hier alles in den letzten drei Stunden niederzuschreiben. All die Investitionen und Artikel hier habe ich selbst getätigt um meinen Workflow zu verbessern und natürlich um für diesen Blog hier ein wenig Content zu kreieren, denn ihr Leser seid uns wichtig! ????

Ach und falls es wen interessiert:
Das DS718+, das ich bis jetzt nutzte, wird das neue Home-NAS. In einem RAID-1 mit 2x Seagate IronWolf 8TB Festplatten, auf denen Filme, Fotos und Dokumente gesichert und via PLEX abgespielt werden können.

AFFILIATE LINK

Synology DS1618+

Die DS1618+ ist mit einem Quad-Core Intel Atom®-Prozessor C3538 und 4 GB DDR4 Non-ECC SODIMM-RAM (erweiterbar auf bis 32 GB mit ECC SODIMMs) ausgestattet. Die Speicherkapazität kann durch den Anschluss von zwei DX517-Expansionseinheiten auf bis 192 TB erweitert werden. Somit bietet die DS1618+ schnell entwickelnden Unternehmen eine Datenspeicherlösung, die mit ihnen mitwächst.

*Im Link handelt es sich um den Nachfolger DS1621+ – was sich für euch sowohl preislich, als auch leistungstechnisch lohnt!

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Hands On: Sony A7 III

Technik

Hands On: Sony A7 III

15. März 2018In TechnikBy Kai-H. Schroeder

Vorwort

Die Sony Alpha 7 III ist auf dem Markt und war zwischenzeitlich auch bei fast allen Fachhändlern in Deutschland auf Lager. Aufgrund eines recht ordentlichen Ansturms auf die gehypte Kamera wurden die Vorräte jedoch schnell knapp. Viele Shops warten jetzt auf Nachschub und geben teilweise Lieferzeiten zwischen 4-8 Wochen an. Ich habe diese Woche eine ergattern können und möchte euch meinen ersten Eindruck der Kamera natürlich nicht vorenthalten. Alles rein subjektiv und vor allem aus der Sicht eines Fotografen, versteht sich. Die Videofunktionen wie z.B. 4K oder integriertem 5-Achsen-Bildstabilisator sind natürlich überragend, doch für mich soll die Kamera primär zum fotografieren sein.

Vorwort  – von Canon zu Sony:

Am 02. März ist meine Canon 5D Mark 3 leider zu Boden geglitten. Ihr Motto seitdem: Error 40. Tjoar. Also ab die Post zu Foto Maerz und untersuchen lassen die treue Dame. Scheint wohl etwas mit dem Akku bzw. der Sensorreinigung zu sein. Am folgenden Montag erhielt ich dann einen entspannter KVA in vierstelliger Höhe. Aua – das hat gesessen. Wie war das noch mal mit den Dingen, die aus einem guten Grund passieren? Aber manchmal passieren Dinge halt einfach. Gute und auch schlechte. Und wenn etwas schlechtes passiert, ist es ein Zeichen dafür, dass etwas geändert werden sollte. So oder so ähnlich lautet die Devise!

Erst vor kurzem kündigte Sony seine neue Alpha 7 III an. Mit dicken Specs, die den meisten bekannt sein sollten  – zu sehr muss man ja nicht darauf eingehen.

Wie, was, Sony? Ich zitiere mich dazu mal selbst. Noch am 11. Juni 2017 schrieb ich dem lieben Alex Haala via Instagram folgendes:
„Mirrorless find ich aktuell echt schlimm. Null feeling, fühlt sich nicht nach Werkzeug an und liegt mir auch scheiße in der Hand.“ Wir waren uns immerhin darüber einig, dass die Bildqualität mega ist, aber das Menü und die Haptik nicht gelungen.

Ich fand mich letzte Woche in einem Café mit Matthes Zimmermann wieder, der seine Alpha 7 II dabei hatte. Er hat sie mir ein wenig vorgeführt und bis auf kleine Feinheiten gefiel sie mir echt gut. Ja, es ist etwas anderes. Ja, es ist etwas neues. Es ist keine Spiegelreflexkamera und sie ist viel kleiner. Man muss sich eingewöhnen. Aber irgendwie hat sie auch was. Zumindest gefiel sie mir schon mal besser als die ersten 7er.

Zugegeben, ich bin nicht der größte Technik-Fanatiker der Welt. Aber mal etwas Schwung in meinen Kamerarucksack zu bringen schien mir nicht ganz uninteressant, zumal ja meine 5D nun leider nicht mehr zu benutzen war. Aufgrund der Tatsache, dass Canon in letzter Zeit einfach keine wirklich krassen Dinger gelandet hat, habe ich mich wie viele andere treue User ein bisschen verarscht gefühlt. Es wird einfach Zeit, seinen Blick auch mal nach links und rechts zu richten. Dadurch, dass auch Christian hauptsächlich Sony’s nutzt, wäre eine A7 III eine sinnige Anschaffung für unseren gemeinsamen Kamerapool.

Gesagt, getan. Sparschwein geplündert und die A7 III geordert. Direkt mit Batteriegriff und dem Sigma MC-11 Mount Converter, denn ich habe vor meine „alten“ Sigma Art Linsen für Canon weiterhin zu benutzen (24mm,35mm,24-105mm). Die Kamera erreichte mich am Mittwoch, der Mount am Donnerstag – der Batteriegriff kommt leider erst nächste Woche. Ich wollte es mir jedoch nicht nehmen lassen, einen ersten Blick auf die Kamera zu veröffentlichen.

Die Sony Alpha 7 III

Geliefert wird die Kamera in einem schmucken Karton mit 5 Jahren Pannenschutz seitens Sony – gar nicht so schlecht. So eine Kamera fällt ja ab und an mal runter. Habe ich mal gehört.

In dem Karton befinden sich neben den Manuals, die sich eh keiner anguckt und der Kamera noch:

– Netzteil AC-UUE12
– Stromkabel mit Anschluss für die USA
– Micro-USB-Kabel
– Akku NP-FZ100
– Okularkappe / Schultergurt / Blitzschuhkappe

Nachdem wir das förmliche erledigt haben, steigen wir jetzt voll in die Materie ein. Butter bei die Fische. Ein Blick auf die Rückseite zeigt uns acht Knöpfe, einen Joystick und ein Drehrad. Im Vergleich hat die Canon neben dem Joystick und dem Drehrad noch zwölf Knöpfe. Was jetzt besser ist? Keine Ahnung, ich wollte es mal erwähnt haben.

Soweit ich es verstanden habe, kann man bei Sony jeden dieser Knöpfe selber belegen, sehr geil. Da muss ich mich ehrlich gesagt noch reinarbeiten. Ich werde die Belegung wohl kongruent zu der meiner Mark 3 gestalten – dann fällt mir der Umstieg noch leichter. Ansonsten sind die Tasten ja recht selbsterklärend:

Auf der rechten Seite der Kamera befindet sich eine Klappe mit zwei SD-Kartenslots – sehr geil. Zwar gab es die bei der 5D Mark 3 auch, jedoch waren die für 1x CF und 1x SD Karte vorgesehen. Ich habe dieses Feature erst als gar nicht so extrem krass wahrgenommen. Es sind halt zwei Slots. Du kannst ab sofort zwei Karten gleichzeitig vollmachen, was in Sachen Backup natürlich toll ist. Aber ein echtes Keyfeature? Naja.

Bis ich kürzlich das Video vom Stilpiraten Steffen Böttcher über seine neue A9 gesehen habe, indem er recht interessant erklärt, wie er den Dual-Kartenslot nutzt. Ich werde es ganz ähnlich handhaben. Wie vielen Benutzern sicherlich bekannt sein darf, ist Lightroom trotz „Major-Update“ immer noch extrem langsam, gerade was die Verarbeitung von RAWs angeht. Ich liebe es zu shooten. Aber Bildauswahlen – puh. Durch 1000 RAWs zu gehen, die jedes mal erneut buffern müssen ist kein Vergnügen. Klar, man könnte einfach weniger Fotos machen – mache ich aber nicht. 🙂

Stattdessen werde ich künftig die eine SD-Karte mit RAWs füllen, die andere dann mit JPEGs. Letztere werde ich dann in Lightroom laden und mit denen meine Auswahlen erstellen und die Previews für Kunden rausrechnen. Sobald die Abstimmungen durch sind und es ans finale arbeiten geht, lade ich die RAWs entweder in Lightroom oder vielleicht auch in Capture One und fahre dann fort. Ich erhoffe mir davon eine ungemeine Beschleunigung meiner Arbeit – und viel, viel mehr Spaß im gesamten Prozess. Das macht dieses kleine Feature jetzt für mich also doch zu einem „Key-Feature“. Achja, apropos RAW – die Alpha 7III Daten werden aktuell noch nicht von Lightroom unterstützt. Man bekommt es jedoch dennoch hingebastelt. Mehr dazu ganz unten in diesem Artikel!

Auf der linken Seite findet man normalerweise die Ausgänge der Kamera. Nicht weiter verwunderlich, dass dies auch bei der Alpha 7 III so ist. Neben den Mikrofon-, Kopfhörer, Micro/Multi-USB und HDMI-Anschlüssen befindet sich dort auch ein USB-C Anschluss.

Ich freue mich schon auf die ersten Tethered-Shootings im Studio, bei denen ich die dadurch möglichen Übertragungsgeschwindigkeiten testen kann um hoffentlich zu merken, dass die Bilder im Vergleich zum USB 2.0 meiner 5D Mark 3 um einiges schneller transportiert werden.

Leider fehlt der Blitzsynchron-Anschluss, den ich immer als sehr nützlich empfinde da er das Backup zum Sender auf der Kamera darstellt, wenn man mit Blitzen unterwegs ist. Macht aber auch nichts, ich habe mit jetzt so einen Adapter hier bestellt, den man auf den Blitzschuh schieben kann.

Die Abdeckklappen der Anschlüsse rasten gut ein, machen auf mich aber einen dollen Plastikeindruck bei dem man ein wenig Angst hat, etwas kaputt zu machen. Die sollen jedoch angeblich für mehrere hunderttausend Öffnungen ausgelegt sein. Trauen tu ich dem Braten trotzdem noch nicht so ganz.

Bis auf die klapprigen Abdeckungen der Anschlüsse gefällt mir die Verarbeitung der Alpha 7 III echt gut. Die schwarze Magnesiumlegierung wirkt wertig, die Knöpfe haben einen tollen Druckpunkt und lassen sich gut anfassen, die Räder drehen perfekt wie sie sollen. Alles passt, nichts ruckelt oder rappelt.

Ein Blick auf’s „Dach“ der Kamera lässt uns neben dem abgedeckten Blitzschuh noch zwei weitere selbst programmierbare Knöpfe entdecken. Neben dem Programmwahl-Rad befindet sich dann noch dieses andere Rad. Ihr wisst schon. Das was man eigentlich nie benutzt. Mit der +3 und -3. Egal, weiter im Text.

Die Sony Alpha 7 III – Praxistest

Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, die Kamera direkt nach der Lieferung ein bisschen zu testen. Also habe ich mir in der Mittagspause den wunderschönen Alex, seines Zeichens Leadsänger der extrem erfolgreichen Band „Lax Diamond„, geschnappt und ein paar Bilder in den krassen Streets Lüneburgs gemacht. Als Linse kam das 35mm f/2 Loxia von Zeiss bzw. von Christian zum Einsatz, da mein Mount noch auf sich warten lies. Ich habe die Bilder anschließend mit dem ExifTool konvertiert (siehe ganz unten), in Lightroom geladen, mit den VSCO-Filtern für Canonkameras bearbeitet und als Webdaten ausgegeben. Nichts krasses, aber einfach mal ein Eindruck:

Zwischenfazit

Apropos Eindruck!

Mittlerweile kam mein Sigma Mount an und ich habe mein 24mm Sigma Art draufgesetzt. Der Fokus funktioniert zackig und gut. Wenn ich es wieder mit meiner Mark 3 vergleiche ist der AF definitiv schneller, per Touch oder Joystick leicht zu verändern und auch im Dunkeln zügig unterwegs. Leider habe ich da keine brauchbaren Testbilder, die ich zeigen kann. Ich werde aber versuchen in 8-12 Wochen ein vernünftiges Fazit samt Bildern zu verfassen, wenn ich erstmal ein bisschen mit der Kamera gearbeitet habe. Auch funktioniert bis zum Redaktionsschluss der Augen-AF nicht, da der Mount es nicht unterstützt – bzw. glaube ich, liegt es noch an der Firmware. Muss ich auch noch mal recherchieren.

Sie liegt mir echt gut in der Hand. Der Abstand von Fingern und Griff könnte an der Front ein wenig breiter sein. Der Knöchel meines Mittelfingers stößt schon ein bisschen unangenehm ans Objektiv. Der kleine Finger baumelt halt unten rum bzw. hängt an der Kamera – ich bin gespannt wie es mit dem Batteriegriff sein wird.

Was ich aber nach zwei Tagen schon ganz geil finde ist der Elektronische Sucher. Man hat einfach viel weniger Ausschuss, wenn man direkt sieht, was man da macht. Irgendwie fühlt es sich ein bisschen an wie mogeln, aber damit muss man halt leben. 😀
Die Auflösung des EVF ist auch an sich recht gut. Mit dem Sigma Mount dran war es subjektiv ein bisschen grieseliger oder naja, irgendwie anders. Ich kann das nicht so richtig beschreiben, kann auch einfach nur ein kleiner Gehirnfehler meinerseits sein.

Das Menü. Naja. Als Canon-User ist man ja eigentlich recht verwöhnt. Erst gestern habe ich 30 Minuten gegoogled und rumgesucht wo man das nervige piepen des Autofokus abstellen kann. Ohne Erfolg. Dankbarerweise wurde mir heute Mittag von einem lieben Filmkollegen geholfen das Kackding auszustellen. Nervtötend! Mag auch meine Dummheit sein, aber ist irgendwann auch echt Betriebsblindheit – sowas muss doch einfacher gehen. Ansonsten ist das Menü schon mal geiler als bei einer Nikon, die finde ich ja auch echt hart zum k*tzen und generell gar nicht soooo schlimm. Man muss sich halt einfach dran gewöhnen. Was man als DSLR-User auch erstmal finden muss ist der Punkt, bei dem man den EVF ausschalten kann um im Studiobzw. mit Blitzlicht zu fotografieren.

Der Akku musste erstmal recht lange laden – via USB. Das ist ja der neueste Scheiß. Man darf sich den passenden Schnellader also für knackige 100€ kaufen, wenn man das anders lösen möchte. Das ist definitiv für mich ein negativer Punkt. Einerseits natürlich geil, dass man die Kamera via USB laden kann – gerade wenn man tethered ist das sicher richtig schön. Andererseits kann man den Schnellader doch nicht so teuro anbieten. Warten wir mal ab, wann die Nachbauten kommen. Der Akku hält soweit mit denen von Canon mit – soweit ich das bislang einschätzen kann. Praxisbericht folgt!

Alles in allem bin ich aktuell aber sehr angetan und vermute, dass ich tatsächlich bei (der) Sony bleiben werde. Ein bisschen Gewöhnungszeit sollte angebracht sein und man muss sich einfach von dem Gedanken verabschieden, dass das bisherige System das non-plus-ultra war. Horizonte erweitern und sich nicht vor neuem verschließen ist die Devise.

Warum habe ich mich eigentlich als Fotograf nicht für die 7RIII entschieden?

Klar, die 42 Megapixel sind groß. Die Datengröße der einzelnen RAWs dementsprechend aber auch. Die A7 III soll ja angeblich einen noch fixeren AF besitzen. Weiterhin war es für mich dann doch auch echt klar: 1000€ Preisunterschied. Dafür bekomme ich einen weiteren Akku, den Batteriegriff, den Sigma Mount und den Schnellader. Mindestens. Und wenn ich dann doch mal eine höhere Auflösung brauche, kann ich mir immer noch was anderes leihen. Oder später mal kaufen. Just my 2 cents!

 

Zum Thema RAW Entwicklung in Lightroom:

Da die Alpha 7 III erst kürzlich ausgeliefert wurde, gibt es noch keinen offiziellen Support von Adobe. Es gibt jedoch einen Workaround durch das ExifTool von Phil Harvey. Dieses kopiert quasi eure vorhandenen RAWs zur Sicherheit und wandelt dann die Originale in das Format eines der Vorgänger. Für alle Betroffenen, hier eine kleine Anleitung dazu (Mac):

1. Ihr ladet euch bei Phil die aktuellste Version herunter.
2. Ihr entpackt die Datei und installiert das „.pkg“
-> stellt sicher, dass ihr alle Zugriffsrechte gewährt. Sonst kann das Programm eure RAWs nicht überschreiben.
3. Öffnet euer Terminal und gebt folgenden Befehl ein:

exiftool -sonymodelid=“ILCE-7M2″ -ext ARW -r

Bei mir hat es mehrmals nicht geklappt, ich habe es öfter versucht. Notfalls müsst ihr es per Hand abtippen oder auch an den Anführungsstrichen spielen und verschiedene Versionen probieren. Sollte aber eigentlich so klappen.

Dort wo „(dir)“ steht, zieht ihr per Drag & Drop euren Ordner mit den RAWs drauf, also direkt hinter das „-r“. Achtet darauf, dass hinter dem „r“ ein Leerschritt bleibt.

Danach dürfte das Terminal anfangen zu rödeln und zaubert ein wenig. Die Exif-Daten eurer RAWs werden jetzt überschrieben, sodass danach Dateien entstehen sollten die ihr auch in Lightroom nutzen könnt. Bei mir hat es so geklappt. 🙂

AFFILIATE LINK

Sony A7 III

Dank dem komplett überarbeiteten Bildsensor und Bildverarbeitungssystem wurde die Bildqualität zusätzlich verbessert. Mit der verbesserten Autofokus-Gesamtleistung, der High-Speed-Serienaufnahmefunktion mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde, der Möglichkeit zur 4K Filmaufnahme und der gegenüber der α7 II erheblich verbesserten Bedienung kannst du jetzt noch mehr entscheidende Momente im Bild festhalten.

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Airbnb als Fotolocation?

Allgemein

Airbnb als Fotolocation?

19. Februar 2018In AllgemeinBy Kai-H. Schroeder

Mittlerweile kennt sie so gut wie jeder: die 2008 von Joe Gebbia, Brian Chesky und Nathan Blecharczyk in San Francisco gegründete Plattform Airbnb.  Über 200 Millionen Gäste haben in 191 Ländern und 65.000 Städten (Tendenz steigend) bereits eines der über 4 Millionen Inserate in Anspruch genommen – entweder um dem eigenen Alltag zu entfliehen um einfach mal ein Wochenende in seinem Traumloft zu verbringen oder einfach als eine kostengünstige Alternative zum Hotel um die Ecke. Eine beeindruckende Statistik will man meinen.

Auch ich stieß 2015 auf das Portal, in dem ein Bekannter von mir seine Wohnung in Lüneburg inserierte. Ich war auf der Suche nach einer geeigneten Location für meine erste „Homestory“, nachdem mein Studio in Lüneburg dem Erdboden gleich gemacht wurde und ich mangels Alternativen meinen Schwerpunkt vom Studio auf andere Locations ändern musste. Wenig später habe ich dann auch schon in der genannten Wohnung fotografiert. Und es hat mir gefallen. Es hat Spaß gemacht, mal etwas anderes als das Studio zu sehen. Einfach mal das Model in ihrem „natürlichen Umfeld“ einfangen. Gut, es war nicht ihre Wohnung, aber jeder der mal in einer gelebt hat, kann sich recht schnell an neues gewöhnen und zumindest so tun als ob.

Die Homeshootings zogen mich in ihren Bann, wie man meinem Erstlingswerk Candyland entnehmen kann. Und auch Airbnb-Locations. Immer dann, wenn ein Model keine geeignete Wohnung ihr Eigen nennen konnte, mussten wir umschwenken und uns nach Alternativen umsehen. Von der kleinen Bude in Lüneburg über die Altbauwohnung in Hamburg und der Dachgeschosswohnung in Berlin bis hin zum Zirkuswagen in Köln: ich habe schon einige schöne Wohnungen sehen dürfen. Ganz normal gebucht via Airbnb. Am Anfang habe ich die Kosten komplett selber getragen. Mit zunehmendem Portfolio haben mich dann die Models entlastet und die Miete wurde meist durch zwei geteilt. Irgendwann habe ich zwei Models an einem Tag geshootet und diese haben die Miete unter sich aufgeteilt. So oder so: selten waren wir über Nacht noch dort. Es ging einzig und allein um eine Sache: das Fotografieren.

Eine genaue Zahl kann ich gerade nicht nennen, wieviele Wohnungen es tatsächlich waren. Bei vielen fehlt die Dokumentation, weil wir uns ausserhalb von Airbnb (aufgrund der gezwungenen Reinigungskosten) geeinigt haben. Aber es waren ein paar. Und bis dato lief eigentlich alles gut. Die meisten, wenn nicht eigentlich alle wussten darüber Bescheid, dass wir dort fotografieren. Und WAS wir dort fotografieren.

Aber nicht immer läuft alles glatt: Im November 2015 mietete ich mit zwei weiteren Models ein Loft in Berlin. Wunderschön. Der Vermieter schrieb bereits in seine Ausschreibung, dass man sich bei kommerziellen Fotoshootings bei ihm melden solle, es würden andere Kosten anfallen. Nun gut, dachte ich. Den Einsatzzweck des Shootings würde ich nicht unbedingt als „kommerziell“ betiteln. Es würde Eigenwerbung sein, okay. Aber nichts, womit ich Geld verdienen würde. Also haben wir diese Traumlocation gebucht, uns dort getroffen, fotografiert. Die Bilder wurden im Nachgang beim C-Heads und Yume Magazine gefeatured. Beides Magazine mit großer Reichweite. Ich glaube sogar, dass es mein erstes feature im C-Heads Magazine war. Etwas, auf das ich mich schon so lange gefreut hatte – eine Art Krönung in dem Bereich der Fotografie, wie ich sie anstrebte. Einige Tage später dann der Schock: eine Nachricht die ich in Airbnb öffnete, während ich schon wieder auf der Suche nach neuen Locations für neue Shootings war. Der Vermieter des Lofts wurde von einem Bekannten darauf hingewiesen, dass die Fotos im Netz seien und forderte mich auf sofort alle Bilder zu löschen und eine Strafzahlung in Höhe von 4.000€ aufgrund einer starken Imageschädigung zu zahlen. Fuck. Das hatte gesessen. Lustiger Weise kam genau an diesem Tag der erste Testdruck für „Candyland“ bei mir an. Ich war also ganz kurz vor der großen Produktion. Verrückt.

Mit zitternden Fingern tippte ich eine Entschuldigung. Sowas hatte ich nun wirklich nicht für möglich gehalten. Ich wollte ihm klarmachen, dass die Fotos keinem kommerziellen Zweck entsprechen. Er bestand auf seine Forderung und ich konsultierte eine Medien-Rechtsanwältin in Hamburg. Zwei Stunden und ca. 250€ später war dann klar: um eine Strafe käme ich nicht herum.

Im Internet kursiert der Mythos, dass jemand der sich in eine Airbnb- oder sonstige Location (Hotel, Motel) einmietet, gleichzeitig das Besitzrecht für die Dauer des Aufenthalts erwirbt. Dem ist nicht so. Das machte mir die Anwältin eindeutig klar. Zu dem Zeitpunkt befand ich mich noch in der Ausbildung, mit einem monatlichen Einkommen von etwa 500€. Wie um alles in der Welt sollte ich das bezahlen? Letztlich erzielten wir eine Einigung: Der Vermieter hat sich dankbarerweise mit 3 Monatsraten zu je 250€ und einer Löschung der Daten inkl. Unterlassungserklärung zufrieden gegeben. Trotzdem tat es extrem weh in meiner schmalen Azubi-Geldbörse.

Fassen wir noch mal kurz zusammen:
Miete der Location: 175,00€
An-/Abreise und Verpflegung: 50€
Drei Monatsraten: 750,00€
Anwaltskosten: 250€

Ich komme für dieses Wochenende also auf etwa 1225€ ohne die vielen Stunden des Shootens, der Auswahl und Bearbeitung der Bilder sowie der Schmach, die Bilder in den Magazinen zurückzurufen, einzubeziehen. Ein saftiges Lehrgeld um ehrlich zu sein. Aber das war es: Lehrgeld. Ich habe meine Lehren daraus gezogen. Der nächste Schritt war klar: nie wieder ohne schriftlichem „Okay“ irgendwo zu shooten. Nachträglich habe ich mir von allen Wohnungen bzw. deren Vermietern das „Go!“ zur Nutzung eingeholt – und schließlich „Candyland“ produziert. Nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn das Buch wirklich schon in der Massenproduktion gewesen wäre.

Und die Moral von der Geschicht‘? Lasst euch alles bestätigen, egal wie nervig es ist. Holt euch das „Okay“ von Locationbesitzern ein. Fragt vorher nett. Holt euch auch das „Okay“ der Models ein. Auch mein lieber Kollege Ben Hammer hat in dem Punkt leider echt schlechte Erfahrungen machen müssen. Kostspielige. Sofern dieser Beitrag auch nur einem einzigen Foto- oder Videografen die unnötigen Kosten ersparen kann, die bei mir entstanden sind, habe ich schon was erreicht. Erzählt es auch euren Freunden. Es ist wirklich ein wichtiges Anliegen.

Foto: Unsplash / Joseph Albanese


Tech-Talk: Broncolor Move 1200L

Publikationen

Bericht in der FotoPRO 01/2016

1. Januar 2018In TechnikBy Kai-H. Schroeder

Vorwort

Schon zu Zeiten meines Praktikums in der Post-Production von Paul Ripke vor fünf Jahren habe ich ihn angehimmelt: den Broncolor Para. Ich habe mir jedes der „Life of Paul“ Videos gefühlt acht mal angeschaut. Zum einen wegen des stellenweise ziemlich lustigen Inhalts, zum anderen weil ich es liebe, einen Blick Behind-The-Scenes zu werfen um zu erfahren womit die Männer/Frauen mit der Knipse in der Hand arbeiten. Das Licht was aus diesen Paras von Broncolor kommt ist meiner Meinung nach wirklich anders und einfach nur genial. Hätte mir damals jemand erzählt, dass ich bald selbst mit solch einem (oder ähnlichen) System arbeiten würde, hätte ich ihn ausgelacht. Diese Vorstellung war wirklich absurd. Oder nicht?

Letztes Jahr habe ich mir im zarten Alter von 22 Jahren meinen Traum erfüllt und mir sowohl den Para 88, als auch den Para 133 gebraucht zugelegt. Zeitgleich habe ich in einen Profoto D2 und einen Profoto B1 investiert und dachte, damit wäre ich damit für die nächsten Jahren top ausgerüstet. Pustekuchen. Die Monolights von Profoto sind leider extrem „nose-heavy“, was mich jedesmal um mein Equipment bangen lässt. Klar funktionieren die genannten Blitze auch mit dem entsprechenden Adapter an den Paras – das den selbigen nachgesagte Licht kann man damit jedoch meiner Meinung nach nicht bekommen. Zum Glück stehe ich damit nicht alleine – auch Erik Valind hat es hier mal veranschaulicht.

Ich habe mir also alsbald einen Profoto Acute 2 2400 und einen Profoto Acute 2 1200 geholt. Das ergab dann direkt mal eine um Längen bessere Lichtausbeute, dank der außenliegenden Blitzröhre der Acute Heads. Doch irgendwie wurde ich mit dem System nicht so richtig warm. Irgendwas hat sich nicht richtig angefühlt und ich war unzufrieden. Ich hatte lange Zeit mit Elinchrom gearbeitet, liebe deren Softboxen und die Blitze konnten easy und stufenlos über ein Display verstellt werden. Das war eine Sache, die klappt beim Acute nicht ganz. Da gibt es eigentlich nur „volle“, „halbe“ und „viertel“ Power – mit kleinen Abstufungen. Zu viel gefuddel für mich. Ich will einfach nur das es funktioniert. Und ich muss es schön anschauen können. Haha.

Im September kam Broncolor mit einem Angebot für deren Broncolor Move 1200L Outdoor Kit 1 um die Ecke. Eine MobiLED und einen Akku gibt es gratis on-top – man spart mal eben luftige 2000€. Damit sprechen die natürlich direkt den Sparfuchs in mir an. Na gut, das Ding ist trotzdem noch echt teuer, aber es ist ja „build to last“. Eine Investition in die Zukunft. Es folgte eine typische Kurzschlussreaktion von mir: schnell alles verkaufen, was von Profoto im Hause ist. Das hat auch tatsächlich echt schnell und gut geklappt (danke nochmal an alle Käufer an dieser Stelle!). Ohne die Kohle wäre es mir leider auch nicht möglich gewesen, das feine Teil nach Lüneburg zu holen, denn der ist halt einfach mal das doppelte Wert im Vergleich zu meinem 2003er VW Polo 9N.

Generell halte ich übrigens nicht allzu viel von Rent – wahrscheinlich weil es hier in der Kleinstadt keinen Anbieter dafür gibt. Für kleine Dinge die man mal braucht ist es natürlich super. Aber nicht bei Werkzeug, dass man wöchentlich nutzt. Daher fahre ich meist die Strategie des Kaufens, nicht des Leihens.

„Schmeißt man Geld zum Fenster raus, dann kommt es zur Tür wieder herein.“ – Karl Lagerfeld

Der großartige Marco Justus Schöler, der mir mit seinen herausragenden Arbeiten extrem viel Lust auf den Move gemacht hatte, hat mir dann den Kontakt zu bron vermittelt. Bestellung aufgegeben und ab die Luzie. Und gestern war es dann so weit: um halb 12 Uhr klingelt der UPS-Bote fröhlich an der Tür. Fröhlich nahm ich auch die beiden Pakete an, die er mir brachte.

Ich habe das ganze Gerödel dann eingepackt und bin ins Studio gefahren. Erste Testshots gemacht, rumprobiert und was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Von der Haptik, über den Anschluss der Blitzköpfe bis hin zur Farbstabilität – es passt einfach alles. Jetzt fühlt sich alles an wie eine Einheit. Die Praxistests müssen final zeigen, was der Move kann – aber ich bin da extrem positiv gestimmt.

Der Move ist klein, stark und formschön. Ich will gar nicht zu sehr ins Detail gehen, es gibt genug Videos im Netz zum Move und schließlich bezahlt ja hier auch niemand für Werbung.

Aber: Ich habe mich verliebt und freue mich extrem auf die kommenden Jobs mit meinem Move 1200L, dank dem ich jetzt von 0 auf 100 ein tausendmal besserer Fotograf bin. Nicht. Aber das Arbeiten macht er sicher schöner. Endlich habe ich mein Traum-Setup gefunden. ????

Ein dicker Dank nochmal an Marco, Ludger, die Käufer meiner Profoto-Sachen und den Leuten die immer hinter mir stehen und sich sowas hier durchlesen – merci. Solltet ihr Fragen haben, schreibt mir eine Mail oder bei Facebook, ich versuche eure Fragen dann zeitnah zu beantworten.

BRONCOLOR

Broncolor Move 1200L

Der Move 1200 L ist ein Leichtathlet. Mit 1200 Joule Leistung, zwei Leuchtenanschlüssen und einem Blitzenergieregelbereich von 9 Blendenstufen sind Sie für jede fotografische Aufgabe gerüstet, überall.

Mit Abmessungen nicht grösser als eine Kameratasche und bei einem Gewicht von 6 kg ist der Move 1200 L der perfekte Begleiter für Aussenaufnahmen. Kombiniert mit der broncolor MobiLED Leuchte bietet Ihnen der robuste Move auch tageslichtähnliches Dauerlicht.

In Kombination mit dem Funksender RFS 2.2 können Sie den Move Generator mit extrem kurzen Verschlusszeiten einsetzen – dank der „HS“ Funktion.

Jetzt kaufen!

BLICKFANG - 2017/2018

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BLICKFANG - 2017/2018

1. November 2017In PublikationenBy Kai-H. Schroeder

Seit 2008 zeigt das Projekt BLICKFANG – Deutschlands beste Fotografen des Normann Beckmann Verlags jährlich den Status-Quo der professionellen Fotografie in Deutschland. Feinst gedruckt und in Form eines großformatigen (25 x 32 cm) und schwergewichtigen (meist zwischen 4-5 kg) Bildbandes.

Ich unterstütze die Reihe seit Band 5. Eine Menge Inspiration und viele schöne Fotos habe ich seither darin entdecken können. Dieses Jahr feiert das Buch sein 10jähriges Jubiläum – und dieses mal bin ich mittendrin statt nur dabei. Zwischen all den wunderbaren Fotografen und Fotografinnen findet man meinen Beitrag auf Seite 522. Ich bin stolz wie Bolle es in die diesjährige Ausgabe geschafft zu haben.

Das grandiose Buch kam am 30. November pünktlich bei mir an. Auf insgesamt 656 Seiten gibt die 4,5 kg schwere Jubiläumsausgabe wieder einen aktuellen Einblick in die vielseitige Fotografie-Szene des Landes und zeigt Arbeiten von mehr als 200 Fotografen/innen – diesmal im goldenen Einband mit schwarzem Schutzumschlag. Sehr lecker!

Zusätzlich zum Beitrag im Buch erhält jeder im Buch vorgestellte Mensch ein kleines Onlineportfolio mit seinen/ihren Arbeiten. Meins könnt ihr hier begutachten.

Es wird für mich sogar noch cooler, denn die lieben um Norman haben sogar einen Blogbeitrag über mein Buch ‘Candyland’ veröffentlicht.

Nachfolgend ein paar Impressionen von dem guten Stück. Wer Bock hat ein Exemplar davon zu erwerben, kann gerne hier zuschlagen.

Weitere Infos:
» Norman Beckmann Verlag
» Über das Projekt
» Zur aktuellen Ausgabe


Bericht in der FotoPRO 01/2016

Publikationen

Bericht in der FotoPRO 01/2016

16. März 2017In PublikationenBy Kai-H. Schroeder

Ende letzen Jahres hat mich die Redaktion der Zeitschrift FotoPRO kontaktiert und gefragt, ob ich nicht Lust hätte ein paar Fragen für einen kleinen Bericht über mich in ihrer kommenden Ausgabe zu beantworten. Krass. Da habe ich natürlich nicht nein gesagt. Nachdem ich die erste Mail fast verpennt hatte, hat die fleißige Redakteurin Sarah noch mal nachgehakt. Ein Telefonat und viele Minuten des beantwortens von Fragen via Mail später war der Grundstein für den Bericht gelegt. Mit ein paar meiner Lieblingsbildern gewürzt ergab es dann die vollständige Veröffentlichung.

Und hier ist sie. Meine erste, irgendwie, richtige Publikation in einem Magazin. Eines, das man auch am Kiosk kaufen kann. Was großes also. Mega geil!! Ich freu mich wie Bolle und bin schon auch ein wenig stolz. Ab sofort also an jedem einigermaßen gut sortierten Kiosk erhältlich!


ClickClickWhat - Episode 2

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ClickClickWhat - Episode 2

15. September 2016In PublikationenBy Kai-H. Schroeder

Anfang des Jahres traf ich mich mit Henning Heide in Hamburg. Nachdem wir erstmal dank einer kleinen Panne geduldig auf den ADAC warten durften, haben wir uns dann zusammen auf den Weg nach Buchholz gemacht: ins Heidestudio von „Stilpiraten“ Steffen Böttcher.

Der gute Steffen hat zusammen mit Ben Hammer einen „Photographers-Roundtable“ ins Leben gerufen. Die beiden nennen das ganzen ClickClickWhat und nachdem sie vielversprechend mit Maggie Herkerund Ben Bernschneider in der ersten Episode gestartet sind haben sie nun also Henning und mich für die zweite Ausgabe eingeladen. Stark! Ich habe mich über die Anfrage von Ben natürlich mega gefreut, auch wenn ich extremst nervös war – bin ich ja doch eher der Typ hinter der Kamera.

Trotzdem war es an sich ein sehr interessanter Austausch über das Thema „Copycats“ und so einige weitere Themen. Wer Lust hat sich 1,5 Stunden berieseln zu lassen ist herzlich eingeladen.